Die verbreiteten nicht


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Geschrieben von Werner am 15. Juni 2021 12:27:36:

Als Antwort auf: Re: Gute Ingenieure geschrieben von Hanomedes am 15. Juni 2021 09:56:19:

Ich meine die gebastelten.

Der Rotax-Vierzylinder ist ein hochgedrehter Käfer. Die Fa. Rotax hat seinerzeit eine Odyssee vollführt, um an die alten VW-Gußformen für die Zylinder zu kommen.

Ich weiß, es ist nicht dabei geblieben, aber so begann es.

Limbach hat die Käfer-Motoren zum Fliegen gebracht, auch immer nur Stück für Stück verändert. Gepaßt hat das aber immer noch. Es gab im Westerwald einen Käfer mit dem 1700er Limbach drin. Der geht gut los mit seinen 80 PS.

Der Jabiru hatte einen Opelmotor als Vorbild, es sind auch Opelkolben drin. Vielleicht jetzt nicht mehr, aber am Anfang.

Der Raikhlin ist eigentlich ein zusammengesetzter BMW-Dieselmotor.

Der Thielert-Diesel war mal ein Baby-Benz - weißt du ja selbst. Am Schluß haben sie nur noch das Gehäuse verwendet, der Rest kam aus anderen Quellen. Mercedes hat sich damals geweigert, andere Teile zu liefern, weil sie mit der Maschine nichts zu tun haben wollten.

Fast alle dieser Motoren haben die originalen Steuerzeiten und z.Teil auch Nockenwellen gehabt. Da hätte man . . . .hat man aber nicht.

Der Sauer hat als einziger mal konsequent die Boxermotoren von VW auf Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen getunt. Es hab eine Diplomarbeit darüber. Die Sauer-Motoren sind daher auch deutlich kräftiger, als die Limbach Motoren. Diese werden mit 80PS angegeben, drehen aber im Betrieb nur so hoch, dass sie ca. 54 PS entwickeln. Der Jabiru kommt auch nur bei 3000/min auf seine angegebene Leistung. Warum wohl ?

Es wurde also schon was getan, aber Grundlage war in den beschriebenen Fällen ein Auto, bzw. Aggregatmotor. Bei den Zweitaktern waren es die Schneeschlittenmotoren, die in den 60ern Schiffsladungsweise nach USA/Kanada exportiert wurden.


Ich habe noch keine Hydrostößel auseinander genommmen. Aber mir ist unklar, wie an den alten Sternmotoren das Öl dorthin gekommen ist. Und dazu stelle ich mir die Frage, wozu die Einstellschraube ist. Nur für die einmalige Einstellung im Werk.

Auf Flugzeugmessen habe ich Firmen gesehen, die alte Sternmotoren überholen. Irgendwas einzustellen gab es an den Ventilen, das weiß ich. Ich weiß aber nicht, wie oft und wann.


Aaaaber, kein Problem. Dirk Bende hier bei uns überholt alles an Flugmotoren, was älter ist, als 50 Jahre. Bei ihm wollte ich eh mal wieder vorbei schneien. Dann schaue ich mir die Stößel noch mal genauer an.


Die alten Sternmotoren hatten achtbare Wirkungsgrade und gut Leistungsgewichte. Die Turbinen, die sie damals abgelöst haben, waren im Leistungsgewicht besser, im Wirkungsgrad wesentlich schlechter. Aber es kam damals nicht drauf an, so sah es aus. Die Airlines wollten auch lieber schnell fliegende Flugzeuge, weil die pro Woche einfach mehr Geld reinbrachten. Natürlich haben sie mit schnellen Verbindung geworben, aber wichtiger war die Anzahl beförderter Personen, die ja nicht die Zeit, sondern die Strecke bezahlt haben.

Trotz guter Wirkungsgrade waren die Sternmotoren aber auch alles andere, als Saubermänner. Ölkoks, Ruß durch häufig sehr fettes Gemisch, das mußte alles regelmäßig entfernt werden und nach meiner Kenntnis mußten auch die Ventile ständig überprüft werden. Wenn Du sagst, da mußte keiner mehr was einstellen, ok.

Gruß

Werner

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