Erster Test im Freien - und sogleich fängt die Fehlersuche an


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Geschrieben von Werner am 28. August 2024 22:18:55:

Moin,

nun war er mal draußen, der Kleine, bzw. er ist es immer noch, weil er nach Sprit stinkt.

Erstmal ziemliche Aufregung, ich bin alleine im Haus, kann ich? Soll ich ? Oder doch lieber verschieben ? Beim Proberausfahren fällt schon auf, dass der Flieger zu lang ist und mit dem Heckrad in der Luft hängen würde, also schnell noch was aus Resten zusmmenstricken. Der Holzsteg ist ein richtiger Trümmer geworden, aber die Teile lagen halt rum und jetzt kann man das Rad sicher drauf absetzen.

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Eine Kaffeedose macht den Inbetriebnahmetank. Ein kleines zusätzliches Loch im Deckel sorgt für Belüftung.

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Mit einem Video kann ich nicht dienen, dafür waren die Versuche viel zu kurz. Die Fesselleine um den Baum gewickelt, hätte ich wohl nicht gebraucht, aber sicher ist sicher.

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Anreißen am Prop ging nicht. Ich habe die Hand auf die Vergaser gelegt und den Prop gedreht, erst ging nichts, als ich dann richtig abgedichtet hatte mit der Hand, schoß das Benzin nur so durch den Klarsichtschlauch - Modellmotoren lassen grüßen.

Dann habe ich mich am Propeller sportlich betätigt ohne Erfolg. Also doch den E-Starter ? Batterie hatte ich noch mal etwas geladen, ok, die Verführung ist zu groß. Einmal Knopfdruck und zu meiner Überraschung sprang er sofort an, lief holperig und träge, der Rumpf schüttelte sich, nach ein paar Sekunden erkannte ich den Einzylinderlauf. Das linke Abgasrohr blieb kalt, Leistung war damit gar nicht zu erwarten, also Zündkerze raus, wechseln, das gleiche Spiel wieder. Ich habe nur alte Zündkerzen, aber damit ist der früher gelaufen, allerdings bei niedrigen Drehzahlen auch im Stolperlauf. Immerhin kann er das und die etwas vergrößerte Schwungmasse zeigt sich jetzt schon als Erfolg. Man konnte auch mit einem Zylinder die Drehzahl ziemlich tief runter kriegen. Der Zahnriementrieb vollkommen unauffällig, keine Geräusche, kein Flattern, einfach nur satte formschlüssige Kraft-Übertragung.

Drei- oder viermal ist er gelaufen, aber immer nur für ein paar Sekunden. Ich wollte auch abends keinen Lärm mehr machen hier in der ruhigen Siedlung.

Jetzt mal eine Frage an die Benzinmotoradfraktion: der Boxer zündet auf beiden Zylinder gleichzeitig, wie das auch so allgemein üblich ist. Meine W als Gleichläufer macht das genau so. Bei meiner W gibt es in der Zündspule keine Hochspannungsmasse, sondern die beiden Enden der HV-Spule werden zu den Kerzensteckern geführt. Der Stromkreis wird dann über den Masseschluß beider Kerzen geschlossen. Damit sind beide Zündkerzen unterschiedlich gepolt, was für die Verbrennung uninteressant ist ???

Hat das jeder Zweizylinder so ? Das bedeutet nämlich, dass man nur beide Zündkerzen testen kann und nicht eine alleine. Bei der Hektik im bereits dämmerigen Garten habe ich dann versucht, den rechten Pott laufen zu lassen und links die Zündung zu testen. Er sprang nicht an, was aber auch alle möglichen anderen Gründe hätte haben können. Die "neue" alte Kerze schien mal kurz zu funken, aber das ist alles schlecht zu sehen, Der Motor rappelt, man weiß nicht, wo man das Gewinde gut an Masse kriegt und dann ist da auch noch der Propeller, dem man lieber nicht zu nahe kommen sollte. Seine Flügelenden haben scharfe Kanten.

Dann wollte ich die rechte Kerze mal links einbauen und nochmal versuchen. Erst noch ausgebaut, um zu schauen, ob sie am linken Zündkabel funkt, da tat sich nichts. Dann kam auch schon eine Nachbarin, die komische Geräusche gehört hatte - es wurde also Zeit, Schluß zu machen.

In der Eile habe ich nicht aufgepaßt, ob im rechten Kerzenstecker überhaupt eine Kerze drin steckte, es ging alles etwas zu schnell und zu hektisch.

Aber immerhin, der Starter hat keine Mühe, den Motor durchzudrehen, der Zahnriementrieb verhält sich mustergültig, zumindest bei den Drehzahlen, die erreicht wurden. ich schätze mal so 1000 bis 1200/min. Den Drehzahlmesser hatte ich noch gar nicht angeschlossen.

An dieser Stelle noch mal ein herzliches Dankeschön Richtung Dortmund für das gelaserte Zahnrad. bluemchenbluemchen

Der alte Riementrieb hat im unteren Drehbereich hörbar gequietscht und die ganze Schwungmassenenergie vernichtet. Das Anreißen von Hand war mir zwar früher mal gelungen, aber es brauchte dazu 20 Versuche. Wenn es zur Zündung kam, rutschte einfach der Riemen und die Energie war futsch. Dabei war der Excenter für die Riemenspannung so stramm, dass ich um das Kurbelwellenlager fürchtete. Das ist jetzt schon deutlich anders, ob wohl der Riemen nur ganz zahm von Hand gespannt war, keine Grundspannung, einfach nur so, dass die beiden Trumms gerade sind.

Ich kann also eigentlich zufrieden sein, wenn ich auch gerne beide Zylinder geahaht hätte. Die Zündung macht mir Bauchweh. Morgen hole ich erstmal neue Zündkerzen und teste, ehe ich mich zu einem (guten) Bekannten aufmache. Wenn es nur die Kerzen sind, habe ich Glück gehabt, wenn die Zündspule einen weg haben sollte, wird es ernst. Der Motor wird schon lange nicht mehr gebaut und ich bezweifele, ob die im Werk noch Ersatzteile haben.

Wenn ich den Widerstand der HV-Spule messen will, was müßte da so an Werten rauskommen ?

Gruß

Werner

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