Tiefe Nacht, Werner hats vollbracht


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Geschrieben von Werner am 28. November 2024 03:10:05:

Als Antwort auf: Frage zur Ventilüberschneidung geschrieben von Werner am 27. November 2024 02:25:22:

Moin,

hier nun die gemessenen Steuerzeiten. Macht Spaß mit Druckluft :). Der Motor dreht bei geschlossenen Ventilen schon bei einem knappen bar so munter rum, dass man sich vor dem Propeller in acht nehmen sollte. Er bleibt dann stehen, sobald ein Ventil öffnet, bzw. kurz danach. Durch zurück drehen und zwischendurch ein bißchen zischen kriegt man dann den Öffnungspunkt.

Linker Zylinder

Einlaß öffnet: 30° v. OT
Einlaß schließt: 103° n. UT

Auslaß öffnet: 18° v. UT
Auslaß schließt: 40° n. OT


Rechter Zylinder

Einlaß öffnet: 42° v. OT
Einlaß schließt: 77° n. UT

Auslaß öffnet: 44° v. UT
Auslaß schließt: 18° n. OT


Also kurz: alles durcheinander. Nicht nur keine Symmetrie, sondern auch beide Zylindern sehr verschieden. Am falschesten erscheint mir der Auslaß des linken Zylinders. Ein solcher Motor bläst schon viel eher ab und nicht erst 18° vor UT. Dazu paßt auch, dass der in der Überschneidung viel länger auf bleibt, als der Einlaß vorher geöffnet hat.

Die Nockenwellenräder haben 34 Zähne. Die Kurbelwellenzahnräder entsprechend 17 Zähne. Aber jetzt kommts, beim linken Zylinder muß die Steuerkette ENTGEGEN der Drehrichtung laufen, wird also mit einem Zahnradpaar 1:1 in Gegenrichtung angetrieben. Und diese Zahnräder haben mehr als 17 Zöhne. Genau kann ich es nicht erkennen auf den Bildern, aber die sind nicht gleich mit den Kettenzähnen.

Das bedeutet, wenn man dort etwas ändert, verstellt sich der Antrieb für den linken Zylinder nicht um einen Kettenzahn, sondern um irgendwas um die 0,8 Zähne. Wenn ich daran denke, wird mir ganz schlecht. Gibt es keine Möglichkeit, die Nockenwellen individuell zu trimmen, dann wäre die Konsequenz dass der ganze Motor auseinander müßte, um die richtige Stellung des Zwischenrades zu finden.

Die Kettenräder sind an die Nockenwellen angeschraubt. Rasten kann man auf den Ersatzteilbildern nicht erkennen, es gibt sie möglicherweise dennoch. Auf dem Foto, was ich wieder gefunden habe, sieht man, dass die untere Auslaßwelle ihre Nocken viel weiter weg von den Tassenstößeln hat, als die obere. Das Foto zeigt den linken ZK.

IMG-5001

auf dem Bild links der Kette sieht man die Schraubenköpfe, die die Zahnräder an die NW bringen. Wenn das nur eine reibschlüssige Verbindung sein sollte, dann kann man alles machen, nur . . . . .. .was ist richtig ?

Andererseits kann ich mir kaum vorstellen, dass sich die Kettenräder beliebig montieren lassen. Das würde in den Werkstätten meiner Ansicht nach doch zu Verwirrung führen.

Für einen Einzylinder ist das alles ok, aber diese Umkehrung für den anderen Zylinder, die liegt mir jetzt schwer im Magen. Zudem schätze ich mal, dass die NW es linken Zylinders einen Zacken falsch eingehängt ist. Wer weiß, was dieses arme Motörchen schon alles hat über sich ergehen lassen müssen.

Jetzt ist erstmal genug. Morgen schreibe ich den Hersteller noch mal an in der Hoffnung, dass er noch was dazu weiß.

Aber ich rechne jedenfalls schon fest damit, dass ich das Ding wieder aufmachen darf.

Gruß

Werner

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