Der psychologische Hintergrund


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Geschrieben von Werner am 23. Juni 2019 13:39:20:

Als Antwort auf: Re: Ja, da gibt es echten Bedarf geschrieben von Joachim S am 22. Juni 2019 14:26:35:

Moin Jo,

mit dem fröhlichen Mitmachen sehe ich das etwas anders. Ich reise kaum bis gar nicht und mein Auto gehört auch zu der kleineren Sorte. Ich fahre zwar gerne mit dem Süßen um heiße Kurven, aber noch lieber lasse ich ihn stehen und gehe oder radele. Gäbe es das Einliterauto a la VW XL1 zu einem bezahlbaren Preis, wäre ich als erster im Geschäft und würde danach fragen. Gibt es aber nicht!

Wenn ich die vielen Autos sehe, die Büsschen, die Vans, die SUVs und da sitzt dann einer (oder eine) drin, dann frag ich mich, was das eigentlich soll ? Niemals würde ich ein Auto kaufen, mit dem ich mich mit kubikmeterweise umbauten Raum in den Verkehr dränge. Gelegentlich mal Rallye fahren oder einer motorsportlichen Beschäftigung nachgehen halte ich dagegen nicht für abwegig. Dazu sind diese Events zu selten, um unsere Atmosphäre aufzuheizen.

Mich stört aber der scheinbar moralische Ansatz an der ganzen Diskussion. Zweiflern werden psychologische Mängel unterstellt, ohne daß eine wirklich einsichtige Erklärung kommt. Anders gesagt, ich behaupte, es weiß niemand so richtig. Jedenfalls nicht hier im Forum.

Seit ich im Beruf bin, tue ich aktiv etwas für die Energieeinsparung. Sie ist sozusagen mein Markenzeichen. In der Industrie geht es um Beträge, die richtig reinhauen können. Energie-Effizienz ist einfach mein Interesse, ob bei stromlinienförmigen Fahrzeugen oder Flugzeugen oder bei Industrieöfen oder Destillationsverfahren - ich kann das gar nicht abstellen. Es fing schon mit meiner Diplomarbeit an über Heizsysteme, die damals noch neu waren, aber heute selbstverständlich sind.

Dem Elektroauto begegne ich mit etwas Skepsis, weil sich mir noch keine positive Gesamtbilanz auftut und ich nicht gut fände, wenn wir irgendwann alle am Tropf der EVUs hängen. Selbstverständlich werden die versuchen, das maximale Geschäft daraus zu machen. Konzerne denken in Millionen oder sogar Milliarden und sie haben extrem starke Lobbys. Gesetze verbieten heute schon einzelnen, sich Windräder zu bauen und ihren Strom selbst zu machen. Es geht alles irgendwie, ist aber kompliziert in der Rechtslage. Ein wirkliches Interesse am Energiesparen besteht nicht - auch nicht in der Bevölkerung.

E-Auto fahren mit selbstgemachtem Strom finde ich cool. Verbrennungsmotor fahren mit selbstgemachtem Schnaps ebenfalls. Dürfen tue ich das deshalb noch lange nicht.

Die Formulierung, was nicht sein darf, nicht sein kann, trifft sicherlich auch auf einige Leute zu. Sie sagen "alles Quatsch" und setzen sich in ihr dickes Auto. Dazu zähle ich mich nicht, aber wenn das jemand von mir glaubt, bin ich ihm auch nicht böse.

Beisteuern könnte ich nur die Strahlungskonstanten von CO2 und anderen Gasen und die Berechnungsformel für die Aufheizung. Die ist nicht kompliziert.


Gruß

Werner

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