Re: Spannungsversorgung beim 12 Volt Test?
Geschrieben von Werner am 24. Juli 2025 10:05:19:
Als Antwort auf: Spannungsversorgung beim 12 Volt Test? geschrieben von Johannes D am 24. Juli 2025 07:51:27:
Moin,
also jein.
DER Anlasser besteht aus Gehäuse, Getriebe mit Freilauf und Einspurvorrichtung, und Elektro-Motor.
Das Gehäuse mit Getriebe und Einspurvorrichtung stammt aus der 50er Gilera. Das ist ein Zweitakter mit 6 Gängen, also hoch gezüchtetem Motor, der als Zweitakter den Startversuchen keinen nennenswerten Widerstand entgegen setzen kann.
Ich habe drei Tage Internetrecherche betrieben, damals, um herauszufinden, WELCHER Anlasser für diese Sonderkonstruktion Pate stand. Ich gehe davon aus, dass man im Herstellwerk des Motors aus Platzgründen keine andere Möglichkeit sah.
Der Anlasser des Rollermotors sieht ganz anders aus, paßt nicht, und greift beim Original auch im Ölbad ein, bzw. innerhalb des Gehäuses. Beim Flugmotor liegt das Anlasserritzel außerhalb, wird also auch nicht geschmiert und greift in einen vom Motorenhersteller gefertigten Starterkranz wie beim Auto.
Damit der kleine schmächtige Anlasser, der ja nur für 12 Volt ist und der mit einem 50er Zweitakter mit langen Steuerzeiten so gut wie keine Mühe hat . . . .damit dieser jetzt auch einen 180 Kubik Viertakter über die Kompression bringt, hat man einen extra E-Motor dafür konzipiert, den es an keinem anderen Motor gibt, weder bei Rollern, noch sonstwo. Dieser E-Motor ist auffällig viel dicker und wird im Flugzeug mit 24 Volt betrieben, die freilich beim Anlassen stark einsacken. Es ist ein Frickellösung, über die keiner der Betreiber glücklich ist.
Dieser starke E-Motor ist angegeben mit 18 bis 24 Volt und schafft es mit 18 Volt gut, den Motor durchzudrehen. Getestet mit einer 18 Volt Stromquelle, die beim Anlassen am Anlasser noch etwa 17 Volt bringt. Am Akku selbst habe ich nicht messen können und der Testakku ist viel zu schwer und viel zu groß für das Flugzeug.
Und jetzt nochmal, auch wenn schon dreihundert Mal geschrieben: der zarte 50er-Anlasser, der nun mit einer Ultrapower einer neuen und größeren E-Motors betrieben wird, hat in seinem Getriebe darunter zu leiden - als Konsequenz geht der Freilauf als erstes kaputt, so auch bei meinem, den ich so gekauft habe.
Das ist, als baute man in einen 1er Golf einen 4 Liter Diesel aus einer Baumaschine und zerhackte damit das Getriebe.
Es funktioniert ja, aber keiner weiß, wie lange.
Aus diesem Grund wollte ich die Spannung beim Anlassen reduzieren, damit das Getriebe des Anlassers und vor allem der Freilauf geschont wird.
Mein Kiebitz hatte gar keinen Anlasser, wenn man den von Hand angerissen hatte, mußte der durch laufen, was er auch tat - braver NISSAN Motor. Der Konstrukteur war der Ansicht, wenn ein Motor in der Luft stehen bleibt, dann ist was mit dem nicht ok, dann hilft es auch nicht, noch mal zu starten - Ansichtssache.
Sooo, vielleicht wird es jetzt klarer ?Die Sache ist die, der Anlasser der Gilera 50 ist für 70 EUR zu haben, aber sehr selten und deshalb nicht sofort verfügbar. Den starken E-Motor des Flugzeuganlassers kann man ohne weiteres drauf montieren. Den Freilauf gibt es ab 14 EUR, man muß nur sehr aufpassen, dass man den richtigen kauft, damit das Starterritzel paßt. Die sind bei den Rollern aller etwas unterschiedlich.
Somit könnte man sich einen Satz Freiläufe hinlegen und diese nur tauschen, wenn was kaputt geht. Aber schön ist das nicht und wenn man dann in der Eifel steht und der Starter rutscht durch, ja, was dann ? Deshalb möchte ich auf alle Fälle der Motor so weit bringen, dass ich den von Hand ankriege - was jetzt neuerdings auch in den Bereich des Möglichen zu rücken scheint.
Somit nochmal in Kürze:
Der Anlasser ist aus gängigen Teilen zusammen gebastelt, er ist für die Spannung 18 bis 24 Volt ausgelegt und er ist speziell für diesen Flugmotor so gebaut worden.
Ich habe inzwischen den ehemaligen Flugplatzleiter kontaktiert, der genau diesen Roller im Original fährt, und habe ihn gebeten, den einmal zu starten. Da dreht der Anlasser deutlich langsamer, hat natürlich nur 12 Volt und keine Mühe mit dem Start. Leider gibt es keine Chance, diesen in den Flugmotor einzubauen.
Warum der Hersteller so ein wildes Ding von Starter gewählt hat, weiß ich nicht. Vielleicht war das gar nicht so gut überlegt, sondern eher so der Gedanke "viel hilft viel". Vielleicht aber hatte man schon im Werk Startprobleme mit diesem Fehlgriff von Vergasern und hat deshalb gemeint, solch hohe Anlaßdrehzahlen brauchen zu müssen. Darüber schweigt sich der Hersteller geflissentlich aus - was man verstehen kann.
Beim Kauf des Flugzeuges wußte ich das alles schon so ungefähr - aber nicht ganz in der Tragweite. Der Grundmotor mit den beiden Zylindern ist solide und eine gute Wahl, die Anbauteile sind vermutlich in Eile nicht gut getestet und unterdiemensioniert. Besonders das Riemengetriebe war so schlecht, dass ich es durch ein robustes Zahnriemengetriebe eigener Konstruktion und Fertigung ersetzt habe. Zu meiner Freude funktioniert das auch anstandslos und unauffällig. Ob es auch einer Dauerbelastung standhält, ist noch nicht geprüft, aber die Auslegung ist sehr konservativ und ich denke, dass es lange hält.
Gruß
Werner
- Re: Spannungsversorgung beim 12 Volt Test? Johannes D 24.07.2025 17:08 (7)
- Sorry, Gilera war falsch, das war eine Minarelli Werner 24.07.2025 20:42 (6)
- Re: Sorry, Gilera war falsch, das war eine Minarelli laden 24.07.2025 23:45 (5)
- Das ist es überhaupt !! Wolfram-Gewichte am Propeller, genial ! Werner 25.07.2025 09:39 (4)
- Re: Das ist es überhaupt !! Wolfram-Gewichte am Propeller, genial ! laden 25.07.2025 12:12 (3)
- Den kenne ich gar nicht Werner 25.07.2025 18:58 (2)
- Re: Den kenne ich gar nicht laden 25.07.2025 23:26 (1)
- Sehr geil ! Werner 26.07.2025 19:15 (0)