Re: Sehr guter Beitrag!


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Geschrieben von Joachim S am 09. August 2004 23:11:13:

Als Antwort auf: Re: Sehr guter Beitrag! geschrieben von Hans Fürthbauer am 09. August 2004 22:45:09:

Hi Hans und Werner,

da misch ich mich doch einfach mal ein, der Werner wird bestimmt auch noch was sagen... Zumindest eine Größenordnung kann ich aber mal bestimmen.

Der theoretische Leistungsbedarf berechnet sich recht einfach aus Volumenstrom mal Druck. Hinzu kommen die unvermeidlichen Verluste durch Wirkungsgrad der Pumpe und des elektrischen Antriebs. Und der Steuerung des Antriebs.

Eine sehr einfache Regelung wäre realisierbar durch eine drehzahlvariable Pumpe, beispielsweise angetrieben durch einen profanen Gleichstrommotor mit PWM-Drehzahlsteller. Am Rail ein Überströmventil, welches auch bei Schiebebetrieb etwas durchlässt, so dass die Pumpe niemals ganz anhalten muss. Das wäre nämlich hinsichtlich Wiederanlauf und Druckstabilität ziemlich unbeherrschbar.

Rechnen wir mal großzügig, dass dieser Dauerdurchsatz nochmal der Volllastmenge entspricht.

Um die Größenordnung abzuschätzen rechne ich mal mit einem Verbrauch des Fahrzeugs von 10 Liter je Stunde, also etwa 20 Liter Durchsatz bei einem Mitteldruck von sagen wir mal 800 bar.

Umgerechnet auf Grundeinheiten sind das:

20 Liter je Stunde sind ein Volumenstrom von 5,555 Exp -6 m^3 je Sekunde

800 bar sind 800 Exp 5 Pascal.

Im Produkt sind das 444 Watt. Nicht wenig! Ohne die Verluste.

Realistisch betrachtet muss ein geeigneter Pumpenantrieb wohl mindestens 1 kW bringen, sonst wird das nichts.

Man kann jetzt stundenlang hin und her rechnen, die Überströmdrossel optimieren und auch die noch intelligent ansteuern, es wird trotzdem nicht viel weniger...

Ich widerspreche der wernerschen Kristallkugel, der elektrische Antrieb der HD-Pumpe wird so schnell nicht kommen.

Solche Elektromotoren kann man zwar klein, gut regelbar und leistungsfähig bauen (Servotechnik z.B.), aber am Energiebedarf ändert das nichts. Die nächste Verdoppelung der Lima-Leistung wäre also schon wieder gebongt.

Teuer ist das ausserdem. Ein Servomotor in dieser Größenordnung samt zugehörigem Regler kostet leicht 3000 Euro in Industriequalität. In Automobilqualität würde das erheblich sinken, wäre aber immer noch teuer.

Vielleicht sind schlauere Antriebe denkbar, als der Umweg über einen rotatorischen Motor, und dann wieder die Rückwandelung in Linearbewegungen von Pumpkolben. Trotzdem ändert auch das nichts am Leistungsbedarf.

Gruss Jo

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