Hanomedes hat eigentlich Gary´s Worte als Transferleistung erbracht:


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Geschrieben von Obi am 28. Dezember 2019 22:02:53:

Als Antwort auf: Argumentation unverändert geschrieben von Henzo am 28. Dezember 2019 19:58:52:

Moin Henzo,
Dominik ist sich wohl seiner Worte nicht bewußt. Wenn man Gary´s "Golf" als Analogie zu Dominiks "Atomkraftwerk" nimmt, hat Dominik eigentlich die beste Lösung selbst formuliert: Gar kein Golf (=gar kein Atomkraftwerk).

Tun wir einmal so, als würde Dominik nahe des Steins der Weisen kommen und würde einen Nuklearprozeß finden, der als vorläufiges Endprodukt etwas generiert, das eine Halbwertszeit von nur 10 Jahren hat.

10 Jahre nach einem Unfall - und in Fukushima war es eben die verdammt lästige Natur, die man vielleicht endlich einmal endgültig abschalten sollte, denn die hat in Fukushima keiner im Griff gehabt - ist immerhin nur noch die Hälfte des radioaktiven Materials da (das bedeutet bekanntlich das Wort "Halbwertszeit"). Weitere 10 Jahre später sind wir schon auf einem Viertel der ursprünglichen Menge herunter.

Tun wir einmal so, daß weniger als 1% der ursprünglichen Radioaktivität ungefährlich ist. Weniger als 1% setze ich einmal als 1/128 fest, da sich das dann sehr leicht rechnet.

Dominik müßte also nur gesch...ene 7 Zehnjahres-Zyklen abwarten, bis die Strahlung seines Wunderreaktors auf ein erträgliches Maß abgeklungen ist, dann geht´s einfach weiter. Moment, die Lebenserwartung eines Mannes liegt laut dieser Seite

https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Demografischer-Wandel/Aspekte/demografie-lebenserwartung.html

bei nur 78,4 Jahren. Frauen stehen da mit 83,2 Jahren ein wenig besser da. Auch bei solch einer super optimistischen Annahme, daß innerhalb von 70 Jahren nach einem GAU die Radioaktivität auf ein nicht mehr relevantes Maß abklingt, erlebt das auf Deutsch gesagt kein Mensch.

Man könnte den Gedanken auch anders spinnen: Wenn man so tut, als wäre nach einer Halbwertszeit die Umwandlung durch radioaktiven Zerfall von einem Element zum anderen zu Ende und es ginge nun mit dem Zerfall zum anderen Element weiter, muß man nur die Halbwertszeiten, die man von den in den üblichen Physik-Formelsammlungen findet, aneinander reihen, um festzustellen, daß diese Zeiträume, in denen ein bestimmtes Element zu stabilem Blei (Mist, das ist schon wieder ein toxisches Gift...) zerfällt, kommt man auf Zeiten, die gemessen an der Lebenszeit eines Menschen derart unüberschaubar sind, daß man als verantwortungsbewußter Mensch eigentlich von vorn herein auf solche Technologien verzichten würde.

Das Problem, daß Befürworter solcher unerkannter Wundertechnologien Zeiträume nicht mehr überblicken, haben wir ja öfter.

Man braucht gar nicht so tief bohren, wie ich es getan habe. Ich selbst hatte ja das Beispiel der Ägypter parat, deren Schrift über Jahrtausende nicht mehr lesbar war, bis man zufällig den Stein von Rosette fand. Den Sinn der Inschriften wirklich 100%ig zu interpretieren, ist wieder eine völlig andere Sache.

Gehen wir eine Größenordnung kleiner: wer schafft es heute noch, Shakespeare halbwegs brauchbar zu verstehen?

Hier ein Beispiel, von meinem Kumpel "Schrott-Gott":

https://www.elchfans.de/threads/handbremshebel-liegt-an-radnabe-an.52517/#post-565980


Dann kommt noch unser Paradebeispiel, daß Wissen zwar eigentlich gespeichert, im Internet bis heute auffindbar ist, aber keiner daran denkt und letzten Endes ist das Wissen dann schon nach witzlosen 18 Jahren schon verloren.

Hatten wir vor 18 Jahren noch reichlich Diskussionen, wie man Pöleintrag ins Motoröl vermeidet, wurde dieses Jahr tatsächlich darüber diskutiert, wie man denn einen lecken Motor durch gezielten Pölanteil im Motoröl vielleicht wegen der Neigung zum Verharzen an Luft ohne nennenswerte Arbeit wieder halbwegs dicht bekommt.

Hallo, bei so schnellem Wissensverlust können wir uns doch jegliche Idee, ein Atomkraftwerk sicher betreiben zu wollen, von vorne bis hinten abschminken. Da braucht doch nur jemand, der das entscheidende Wissen besitzt, im Urlaub sein (noch der Fall, den man inzwischen per Handy fast abgestellt hat), gekündigt haben (in einer Firma, in der ich einmal mein Dasein gefristet habe, war das nur die Person, die als einzige Zugriff auf das Programm zur Archivierung der Fahrerkartendaten hatte) oder verstorben sein (Harald H.´s Tod und nun die Notwendigkeit, das bei ihm abrufbare Wissen über die DigiJet- und Digifant-Steuergeräte wieder neu zu erlernen), und schon steht man wieder vor Probleme, die man vor Jahren schon gelöst hatte.

Von mir aus glauben wir, daß ein Team aus den USA in der Lage war, mit Hilfe einer entsprechenden Bodencrew zum Mond zu fliegen und lebend wieder zurück zu kommen.

Denkt denn einer nach der Panne, die bei der Pathfinder2-Mission passiert ist (da wurde nach der mir dargestellten Variante von verschiedenen Leuten einmal in metrischen, von den anderen wieder in englischen Maßeinheiten gerechnet, und am Ende kam eben nichts brauchbares heraus), daß man so etwas heute noch einmal hin bekommt?

Wenn Ihr mich fragt, würde die Mondlandemission mit dem repräsentativen Schnitt der Fähigkeiten verfügbarer Fachkräfte eher ein Himmelfahrtskommando im wörtlichen und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch im übertragenen Sinne werden. Wobei der übertragene Sinn wohl eher der schlimmere Fall ist.

Es ist sicher kein Fehler, wenn wir unser Leben wieder so ausrichten, daß die Enkel- und Urenkelgeneration sich nicht mit Hinterlassenschaften herum schlagen muß, die wir ihnen beschert haben. Davon sind wir derzeit sehr weit entfernt.

Wie bereits in einem anderem Beitrag erwähnt, ist das wohl einigen Leute so etwas von sch...egal.

Manchmal schon zermürbend, daß man auch von der jüngeren Generation nur dafür belächelt wird, daß man eben 3 Jahre voraus denkt. Oder noch mehr, schließlich will man ja in der nächsten Wahlperiode einen Schritt weiter sein und nicht wieder dort anfangen, wo man vor 4 oder 5 Jahren schon war und wieder von vorn anfangen.

Gruß,
Obi

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