OT: Wieso spart ein elektronischer Durchlauferhitzer Strom ?


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Geschrieben von Werner am 17. Juli 2020 23:41:00:

Moinsen,

von mir sind ja nur OTs, weil ich kein Pflanzenöl-Auto habe. Ich erzähle jetzt eine Geschichte.

Aaaalso, mein Durchlauferhitzer hat getropft, und blöd, wie es kommen kann, genau auf den Anschluß des Spülkastenzulaufes von der Toilette. Also habe ich erst einmal versucht, diesen Anschluß dicht zu kriegen, bis es mir dann von oben auf die Finger getropft hat und ich begriffen habe, WAS DENN ÜBERHAUPT leckt.

Hmmm, der Erhitzer ist doch noch neu, den habe ich doch erst beim Einzug in die Bude gekauft . . . . Oh Schitt, das ist schon 20 Jahre her, also gut, wir brauchen einen neuen. Benutzt man den alten nicht, tropft er auch nicht. Die undichte Stelle ist die Übertragung vom Strömungsgeber nach draußen zum Schalter. Wenn sich die bewegt, tropft es.

Jaaaa, eine Riesenauswahl, die Geräte sind natürlich alle die besten, wenn man der Werbung glauben darf. Erstmal ein bißchen lesen, oh, da gibt es welche mit wasserdichter Fernbedienung, Solarfähig, Verbrauchsanzeige usw. ein Riesendisplay, schon fast ein Computer. Nee, dafür bin ich schon zu alt. Aber ein Gerät ohne mechanische Durchführung von der Wasserdruckseite auf den Strom . . . das wär schon was.

Nach einigem Hin und Her wurde es also ein Bosch-Gerät, untere Mittelpreisklasse, sozusagen nicht der billigste. Der Verkäufer reagiert irritiert auf meine Fragen und beschwört immer nur, dass ich ab jetzt richtig Energie spare. Wie - das weiß er auch nicht, oder er verrät es nicht. Schließlich beendet er genervt das Gespräch mit dem Hinweis, dass ich als nicht ausgebildeter Elektriker das Gerät sowieso nicht installieren darf.

Nach den systembedingten und typischen Wernerfluchen ist das Gerät an der Wand und verkabelt. Nun soll es losgehen. Ein kleiner Durchflußmesser sendet berührungslos Signale - ich glaube, es ist ein kleines Rädchen, nach denen dann die Elektronik mehr oder weniger Heizstrom fließen läßt. Nicht schlecht, die Temperatur bleibt tatsächlich konstant und für die Dusche kommt auch ausreichend Wasser mit der richtigen Temperatur. Geregelt wird die Temperatur übrigens nicht. Sie wird nur gesteuert aufgrund der Beeps, die die Elektronik empfängt. Das ist aber ok und wenn im Winter das Zulaufwasser kälter wird, drehe ich halt ein wenig am Einstellknopf. Also eigentlich bin ich zufrieden.


Nur, da es keinen Anschalter mehr gibt, ist das Gerät ständig an. Ok, es ist "nur" die Elektronik, die auf Signale wartet, der Stromverbrauch dürfte sich in minimalsten Grenzen halten, aber das Geräusch ? Nä, nicht mit mir! Ständig scheint eine Mücke im Bad zu kreisen. Wie soll ich in Ruhe auf dem Clubsessel sitzen und mir meine Flugzeug-Zeitschrift zu Gemüte führen, wenn ständig dieses Summen und Sirren um mich herum ist? Es ist leise, ja, sogar sehr leise, aber zu laut, um überhört zu werden. Wenn ich nachts meine Prostata ausführe und kein Licht dazu mache, dann meine ich ständig, gleich sticht mich jemand. Also so geht das nicht !!!!!

Da ich noch kein Smart-Home habe, sondern einen altbackenen Sicherungskasten, sogar mit Beschriftung der Sicherungen, habe ich also die drei Schalter umgelegt. Dann ist nämlich Ruhe ! Beim Wiedereinschalten denkt der Durchlauferhitzer (jawohl, mein Gerät kann denken) es handele sich um die Erstinbetriebnahme und läßt daher das Wasser für gefühlte 20 Sekunden laufen, ehe die Heizung sich einschaltet. Na wenn schon, wenigstens ist das Dingen still, wenn ich es nicht brauche.


Ach so ja, und warum spart der jetzt Strom ? Richtig, weil er ständig ausgeschaltet ist und nur noch zum Duschen bestromt wird. Zähneputzen mit kaltem Wasser soll ja gut für das Zahnfleisch sein - habe ich mal irgendwo gelesen.

sonni sonni


Als Kind habe ich mal zwei Wochen auf einem Bauernhof gewohnt, weil meine Eltern in Urlaub waren. Dort gab es einen Boiler, einen Riesenkessel, der mit Holz gefeuert wurde. Ein eigener Kamin war daran angeschlossen und zeigte neben vielen anderen Kaminen auf dem Gutshof, wann das Badezimmer vorgeheizt wurde.

Wenn das Wasser warm war, konnte man losbaden oder Duschen. Der Inhalt reichte für mehrere Kinder und der Rest der Glut war eben verloren. Der Kessel hatte nicht einmal ein Thermometer, das ging nach Gefühl und Uhr.

Nicht, dass ich sowas wieder zurück will, aber da wußte man noch, was man tat und was die Folge war. Bei den modernen Geräte heutzutage reicht ein Studium schon nicht mehr aus, um sie zu verstehen.


Gruß

Werner

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