Re: Biogas


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Geschrieben von Hanomedes am 25. September 2017 16:11:06:

Als Antwort auf: Re: Biogas geschrieben von radixdelta am 23. September 2017 23:22:35:

Zitat:“Erstmal: Rohstoffvernichtung ist doch Blödsinn, lass doch mal die Polemik weg. Da wird nix im großen Stil vernichtet. Die Akkus sind recycelbar und das wird auch gemacht und das wird auch effizienter.“

Das ist alles andere als Blödsinn sondern mit das wichtigste Problem bei der Elektromobilität. Benötigt werden hierfür seltene Rohstoffe in extrem hoher Reinheit, gleichzeitig existiert kein marktfähiges Recyclingverfahren. Die Lithiumakkus enden als Zuschlagstoff in der Zementindustrie!

Zitat“Zum Biogas: Der Berliner Bioabfall reicht für 3000 Fahrzeuge. Selbst wenn wir alle Register ziehen und ich mal sehr sehr freundlich schätze sind evtl. 30000 Fahrzeuge drin. Im Moment schaffen die wohl nicht einmal alle Sammelfahrzeuge damit zu betreiben, also das bringt nicht so die Wende.“

Verwertet wird nur der Biomüll aus einem Bezirk, nicht der von ganz Berlin. Man sollte auch nicht darauf hoffen, dass es eine Lösung für alle geben wird, sondern eine Vielzahl unterschiedlicher Ansätzeparallel verfolgt werden müssen.
Zitat:“Um das Erdgas und den Treibstoff durch Biogas zu ersetzen müssten wir etwa 10 mal so viel Ackerfläche nutzen wie jetzt. Im Moment nutzen wir etwas über 10% der Ackerfläche für Biogas. Übrigens wächst die Silphie schon in meinem Garten, ich baue so manche Energiepflanze an um bezüglich Anbau mitreden zu können. Ich mache mir das nicht ganz einfach mit dem Meinung bilden ;)“

Wir müssen nicht das ganze Erdgas durch Biogas ersetzen, bei der Verstromung können wir am ehesten das Erdgas durch regenerative Energien ersetzen und damit ausreichend Biogas für die Mobilität bereitstellen. Die Ausbeute an Gas läßt sich durch „Power to Gas“ verdoppeln!

Zitat:“Also, wir ersetzen nicht so einfach mal eben das Erdgas durch Biogas, erst recht nicht wenn wir den Verbrauch um 50% ansteigen lassen. Ich bin kein Freund von Energieimporten und beim Strom haben wir die besten Chancen mittels erneuerbarer Energien mittelfristig relativ Autark zu werden. Also nutze ich doch den Strom. Selbstredend kann ich nicht mit erhobenen Zeigefinger elektrisch durch die Innenstädte surren wenn ich das Auto mit Braunkohle auflade, ein entsprechender Stromanbieter gehört dazu und nach Möglichkeit auch eine PV-Anlage auf dem eigenen Dach oder ein µBHKW mit Biogasvertrag im Keller.“

Eben das ist wiedersinnig, mit CNG steht uns ein halbwegs gut speicherbarer regenerativer Kraftstoff zur Verfügung. Das Verstromen von Gas und das anschließende speichern in einer Batterie ist ein widersinniger technischer Overkill!

Zitat:Solange wir Größenordnungen an Gensoja von gerodetetn Regenwaldflächen importieren, die daraus entstehenden Nährstoffüberschüsse in unser Trinkwasser sickern, sollten Energiepflanzen auf unseren Äckern tabu sein.“

Zu Zeiten als Rapsöl im großen Stil als Kraftstoff verwendet wurde, sanken die Importe aus Sojyöl nahezu auf null. Erst mit dem gewollten politischen Ende des Pölens stiegen die Sojyimporte wieder sprunghaft an. Die Nutzung heimischer Energiepflanzen welche kombiniert als Tierfutter/Nahrungsittel und Kraftstoff eingesetzt werden verhindert schädliche Sojaimporte! Auch bei Futterrüben gibt es den interessanten Zusammenhang, dass man die Schweine besser mit der Maische (Überreste bei der Alkoholerzeugung) füttert als mit den Rüben selber, da sie diese wesentlich besser verarbeiten können. Man erhält also Bioenergie und mehr Nahrungsmittel als wenn man auf die Energieerzeugung verzichten würde.

Gruß
Dominik

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