Re: Wo sind die Solarexperten? Experte nicht, aber


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Geschrieben von Werner am 30. Mai 2024 11:28:29:

Als Antwort auf: Wo sind die Solarexperten? geschrieben von waldi am 29. Mai 2024 21:52:57:

Moin Waldi,

meine Doktorfrau hat sowas ja auch errichten lassen und dann gings los mit Konfiguration und allem möglichen.

Auch da wird Strom aus dem Netz bezogen, ab und zu. Der Zähler ist noch ohne Rücklaufsperre und dreht ab und zu rückwärts, ist aber selten. Außerdem werden bei uns alle Zähler demnächst ausgetauscht auf elektronische Meßübertragung und dann ist da nix mehr mit rückwärts drehen.

Installiert hat die Anlage ein Rentner, der sein Berufsleben als Komissar bei der Kripo verbracht hat. Der Mann ist sehr gewissenhaft und hat alles, was er wußte, auch bereitwillig weiter gegeben.

Ich kann das jetzt hier nur zitieren. Die PV-Anlagen müssen sich ab und zu synchronisieren. Der Gesamtwirkungsgrad für die Nation sinkt auch etwas, weil die theoretische Sinuswelle des Netzes schon ein paar Beulen gekriegt hat. Dazu wissen die Strömer hier sicherlich mehr.

Bei voller Leistung der PV-Module wird nicht nur der Speicher geladen, weil der in der Regel diese Leistung nicht verträgt. Es gibt einen Begrenzer dafür. Frau Doktor eilt in so einem Fall zum Bügeleisen und sucht was zu Bügeln :).

Warum der Speicher vom Netz aufgeladen wird, weiß ich nicht, aber wenn der leer ist und unter die magische Schwelle der Mindestspannung fällt, wäre das schon sinnvoll, ihn wieder aufzuladen, damit nix kaputt geht. Der Wechselrichter braucht schließlich auch Strom, man merkt, dass der warm wird.

Wie schon gesagt, dass ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern vom Errichter der Anlage, der selbst auch die gleiche hat und genug Zeit - und auch genug Kopf - hat, sich damit zu beschäftigen.

Die Firmen wollen Dich nicht veräppeln, die wissen das in der Regel selbst nicht. Die sind froh, wenn sie das halbwegs kostenneutral aufs Dach kriegen und es keine Reklamationen gibt. Der Wissensanteil ist meist nicht so dick gesäht und bei den ständigen Neuerungen ist das Verfolgen auch schwierig.


Ich schalt jetzt wieder mein Zukunftsauge ein, ich habe es ja auch hier schon geschrieben:

Das ganze ändert sich, wenn es regionale Gleichstromnetze gibt, dann kann jeder lustig einspeisen, dann fälllt die 800 Watt-Schranke, dann wird der Wechselrichter zwar nicht entfallen, aber auf einen etwas intelligenteren Trafo reduziert. Dann wird fast alles einfacher.

Freuen wir uns drauf. Die Firmen warten schon, den Kunden neues anbieten zu können. Bohrmaschinen, elektrische Werkzeuge, Licht und Heizgeräte, die können alle auf Gleichstrom. Die wenigen Uhren, die es noch gibt, bleiben dann halt stehen => Schicksal. Mein Rasenmäher tut dann auch nicht mehr, dann muß ich einen FU von Siemens anbauen joker.

Für mich macht das regionale Gleichstromnetz total Sinn. Die Dinge, die heute noch wegen des Wechselstroms im Wirkungsgrad kränkeln, können dann so richtig ihre Vorzüge austoben. Irgendwo muß eine Stelle sein, die die Spannung konstant hält, aber auch wenn das mal nicht gelingt, bricht kein Netz zusammen. Jeder kriegt einen Überspannungsschutz, damit ihm die Bude nicht abraucht, und fertig.

Ich hoffe sehr, dass ich das noch erlebe.

Gruß

Werner

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