Re: CO2 Berechnungen


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Geschrieben von Heinz am 16. Februar 2025 19:41:27:

Als Antwort auf: Re: CO2 Berechnungen geschrieben von Joachim S am 16. Februar 2025 11:53:58:

Hi Gary, Jo und Mitleser,

macht mal den Perspektivwechsel: Ihr kommt von einem anderen hochentwickelten Planeten irgendeiner Galaxie heute auf unsere Erde und seht, was da gerade abgeht. Ihr teilt die Sorge um die CO2-Emissionen und akzeptiert den Budgetansatz. Was würdet ihr dann der Weltbevölkerung raten - welche Rolle käme Deutschland zu, wo sollte was gebaut und gemacht werden?

Damit möchte ich nochmal das Augenmerk auf den Ausgangspunkt lenken, globales Problem und nationaler Beitrag.
Die Speicherbatterien helfen uns etwas, wenn sie innerhalb eines zusammenhängenden Stromverteilnetzes stehen. Keine Frage, dass das sinnvoll ist, billiger wird und insgesamt wahrscheinlich auch hinsichtlich CO2 einen Vorteil bringt. Nebenbei bemerkt habe ich selbst seit 2014 einen Batteriespeicher für Eigenverbrauch mit PV und BHKW in Gebrauch und stetig an der Verbesserung der Regelung gearbeitet. Nach nunmehr 11 Jahren ist die nutzbare Batteriekapazität von ehemals 8 kWh auf ca. 1,2 kWh gesunken und es steht eine Erneuerung an. Der Hersteller (BYD, China) unterstützt das alte System schon lange nicht mehr, kann alos evtl. noch einer zum Basteln verwenden...

Zurück zum Thema; Nun geht es aber Willner (und in dieser Diskussion auch mir) darum, dass wir ein GLOBALES Problem haben und die Frage beantwortet werden soll, welche Nation was dazu beitragen kann. Dabei laufen wir als "Team Weltbevölkerung" gemeinsam gegen die Uhr (CO2-Budget), und wenn game over vor game change kommt haben wir alle zusammen verloren.
Klar kann jeder für sich handeln. In Deutschland liegen wir mit einem Jahresertrag aus PV von etwa 1000 kW pro 1 KWpeak installierter Leistung gelinde gesagt nicht optimal - Thema Wirkungsgrad. Wir können es uns aber leisten billige Chinesenmodule und ebensolche Batterien zu kaufen, Verbrenner verbieten und uns damit eine reine Weste green-washen - möglicher Weise auch innerhalb der EU-Ziele.

Aber was hat das Team Weltbevölkerung damit gekonnt? Andere Nationen können oder wollen sich das nicht leisten bzw. verdienen am (Aus)-Verkauf der Bodenschätze oder teilen unsere Ziele ohnehin nicht.
Da kann ganz Deutschland ins "erneuerbare Kloster" gehen und sich kasteien, der Glaube wird aber keine Berge versetzen.

Damit ist die Geschichte aber nicht zu Ende.

Meine persönliche Meinung ist, dass der Ingenieursstandort Deutschland der Technologieentwickler sein muss. Die viel beschworene Kernfusion gehört dazu. Aber eben auch die Entwicklung von Energieträgern und den Verfahren hierzu, die erneuerbar sind und weltweit einsetzbar.
Das war mit PV und dem 1000 Dächer Programm so. Dann kam das weltweit kopierte EEG (Erneuerbare Energien Gesetz).
Der Schlüssel zum Erfolg der Erneuerbaren war die fixierte Einspeisevergütung. Damit konnte jede Hausbank mit ein paar wenigen Eckdaten den Businessplan für 20 Jahre hochrechnen und die Investionen waren plötzlich über Banken finanzierbar.
So ist die Sache ins Rollen gekommen und die Preise sind entsprechend gesunken.
Nur mal bis hier hin.

Jetzt geht es um H2 mit Elektrolyse (und daraus synthetisierte Produkte), "grünes Methanol" und eben diese E-Fuels. All das ist verfahrenstechnisch machbar aber bei weitem nicht trivial und leider nicht wirtschaftlich unter der deutschen bzw. EU-Gesetzgebung. EEG ist böse und man nimmt das Wort am besten nicht mehr in den Mund im politischen Berlin.
Zudem sind wir in unseren geografischen Breiten, dichten Besiedelung und Industriestandort traditionell mit und an der Kohle groß geworden. Ein Kohlestandort ist aber nicht zwingend ein PV Standort. So eine Anlage läuft eben am besten und günstigsten in Regionen auf diesem Planeten, wo PV-Module doppelt so viel Ertrag bringen und immer eine steife Brise weht, wenig Konkurrenz um Platz und Bedarf an Energie da ist.

Ich habe gerade nochmal zu China recherchiert. Laut allgemein zugänglichen Presseberichten bauen die derzeit auch und immer noch in gigantischem Ausmaß weiterhin Kohlekraftwerke. Der Höhepunkt soll demnach 2030 sein und in 2060 dann aber klimaneutral. Das erschließt sich mir alles nicht von der Logik her... aber egal.

Grüße
Heinz



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