OT: Nebelraser, Gedanken zum Jahreswechsel


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Geschrieben von Werner am 04. Januar 2020 17:12:42:

Moin,

ich hoffe, alle sind halbwegs gut ins neue Jahr gekommen.

Nun meine Geschichte:

die Sylvester habe ich in Stolberg bei Freunden verbracht. Es war nett. Raketen schauen konnte man vom Fenster aus. Draußen war es mir zu kalt, um dumm rumzustehen - wie auch immer. Gegen 2:00 Uhr, wo die Raketen schon schlafen gegangen waren, ging einer der Gäste zum Auto, um irgendwas zu schauen, kam zurück und sagte: "totaler Nebel draußen!"

Ok, langsam kam auch die Müdigkeit und noch eine Stunde Fahrt - also los, es geht nach Hause. Donnerlüttchen, was für ein Nebel !!! So kannte ich das nicht. Offenbar hat das Kraftwerk Weisweiler nicht nur für Feuchtigkeit, sondern auch für feinste Kondensationskeime gesorgt. Also ich bin echt geschlichen. Innerorts war es schon schwierig, alles zu sehen, aber erst auf den Autobahn, da wurde es ganz schlecht. Ich habe mich auf 40 km/h eingependelt und mich kaum getraut, mit den Augen zu zwinkern. Die meisten anderen fuhren auch in etwa so schnell. Die Schilderanlage zeigte dann auch "40 km/h" und "Nebel" - na, wer hätte das gedacht.

Aber dann passierte es, bzw. dann passierten sie mich. Mehrere Autos, hintereinander und nebeneinander, sausten an uns vorbei, als wäre der Teufel hinter ihnen her. Die fuhren nicht 50 oder 55, die hatten locker 100 Sachen drauf !!!! Ein ganzer Pulk, wie die Ghost Riders, alles moderne Autos, SUVs, aber auch andere. Ich dachte schon, meine Scheibe sei nur blind und die Sicht viel besser, als angenommen, was aber nach Überprüfung nicht stimmte.

Ja sind die denn wahnsinnig ? Offenbar hatten die elektronische Assistenten, die ihnen halfen bei dem Nebel. Selbst so steuern kann niemand !

Was, wenn jemand auf der Bahn ist ? Halten diese Assistenten rechtzeitig an ? Ich weiß es nicht, ich will es auch nicht probieren. Mir ist total mulmig zumute. Die A4 war vor vielen Jahren schon mal bekannt geworden durch Nebel-Massenkarambolagen. Die gesteuerten Verkehrszeichen und Nebelsensoren sind daraus hervorgegangen. Ich sah schon Berge von Autowracks vor mir.

Lokführer fahren auch schneller, als sie in Sichtweite anhalten können. Die Signale warnen sie entsprechend vor und die "Scheinwerfer" einer Lokomotive haben gerade mal 60 Watt (die älteren 40 Watt). Aber auf den Gleisen steht auch normalerweise niemand - wenn er nicht gerade aus dem Leben scheiden will.


Wir passieren die Abfahrt "Langerwehe" und der Nebel ist schlagartig weg. Die Lichtzeichen sagen bis Köln immer noch 60 km/h, was wiederum vollkommen überflüssig ist, denn man kann Köln sogar in der Ferne sehen. Aber gut, ich bin erleichtert und fahre schneller, will nach Hause und ins Bett.

Da kommen die Gedanken: Ist das der Trend der Zukunft? Wie gut "sehen" die Assistenten tatsächlich im Nebel? Brauchen wir überhaupt noch Licht am Auto ? Brauchen wir noch Fenster ? Wären Unterhaltungsbildschirme nicht vielleicht besser? Man könnte die Autos stabiler bauen ohne tragendes Glas.

Mir gruselt es. Ich habe die Nummernschilder der Raser nicht erkennen können. Ich denke mal, es waren BM- Kennzeichen, oder GL, wobei DN auch nicht ohne ist.

(kleiner Scherz am Rande)

Gruß

Werner

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