Erfahrungen 324td und Interessantes zu Bosch VE
[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl ] Geschrieben von Tom am 07. Dezember 2000 23:01:48:
Hallo!
Ich fahre seit ca 4000 km in den verschidensten Mischungen Rapsöl ohne Umbau.
Überwiegend bin ich dabei auf der Langstrecke unterwegs und habe dabei bis jetzt Temperaturen zwischen 13°C und 3°C erlebt. Favorit ist dabei die Mischung PÖL/DIESEL/BENZIN 50/40/10 geworden. Unter allen Gesichtspunkten der beste Kompromiss für den BMW M21 Motor ohne Umbau. Der Motor reagiert wegen seiner für einen Diesel ungewöhnlich geringen Kompression mit Verschleissgrenze bei 20 Bar (vergl. z.B. VW 1,6l TD Typ JX Verschleissgrenze: 27 Bar) empfindlich auf einen zu hohen Flammpunkt des Kraftstoffes. Daher schon früher Startprobleme bei zu hohem Pölanteil. Startprobleme bei Diesel/Pöl 50/50 unter 7°C, Leistungsabfall bei Pöl <50% deuten auf zu hohe Viskosität hin. Bei 50/40/10 hat der M21 Motor die beste Leistungsentfaltung über alle Mischungen wie mir schien. => Bester Kompromiss zwischen max. Pölanteil, niedrigem Flammpunkt und verträglicher Viskosität.Ferner habe ich hier eine Technische Unterrichtung über Bosch Diesel-Verteilereinspritzpumpen, Best.-Nr. 1 987 722 014.
Extrakt für Profi Pöler:
Pauschal gilt bei Betrieb mit Diesel:- Bosch VE Pumpe erzeugt Pumpenseitig bis zu 700 Bar
- Beispielhaft max. Einspritzdruck bei Vollast und niedriger Drehzal bei 400 Bar, dabei max. Einspritzrate etwa 8mm³/°NW (Nockenwellenwinkel), gibt Diagramme dazu.
- Einspritzdüsen: Meist öffnen sie bei TD um 155 Bar, bei D um 130 Bar
- Der Hochdruckteil: Im UT wird der Einlaßquerschnitt vom Zapfen geschlossen, mit weiterer Drehung beginnt die Kraftstoff- Förderung, der Zapfen bewegt sich i.R. OT. Dabei geht der einzige Weg für den Kraftstoff in die Leitungen und durch die ESD. Bei weiterer Bewegung i.R. OT wird der Absteuer-Querschnitt durch einen Regelschieber geöffnet, der Fördervorgang ist beendet. Absteuer Querschnitt meint die Bohrung in der Welle, sie wird je nach gewünschter Fördermenge früher oder später geöffnet bei gleichem Pumpenhub. Die Fördermenge wird durch Verschieben des Regelschiebers auf dem Zapfen eingestellt. Es folgt der Kraftstoffzulauf und Bewegung zurück i.R. UT.
- Der Niederdruckteil: Die Pumpe hat ein Druckregelventil hinter der Flügelzellenpumpe. Es regelt proportional in Abhängigkeit zur Drehzahl den Pumpeninnenraumdruck und kann eingestellt werden. Der Überdruck wird vor die Flügelzellenpumpe in den Zulauf umgeleitet. Am Reglerdeckel ist im Rücklauf eine Überströmdrossel angebracht , ein Überströmventil kann auch zur Anwendung kommen. Druckregelventil und Überströmdrossel regeln den Pumpeninnendruck im Zusammenspiel.Denke aus dem Zeug da oben kann sich jeder seinen Eigenen Reim machen.
Hoher Einspritzdruck entsteht also entweder durch große Einspritzmenge oder durch höheren Widerstand an der Einspritzdüse. Wenn diese nämlich den geförderten Kraftstoff nicht abspritzen kann, steigt der Druck auf der Pumpenseite. Denn gefördert wird trotzdem. Also: Um auf der sicheren Seite zu stehen sollte unser Kraftstoff nicht viel dickflüssiger als Diesel sein sobald er sich in Pumpe, Leitung und Düse befindet.
Wenn man davon ausgeht, das Rapsöl vielleicht höher Kömpressibel ist als Diesel, so würde sich bei Vorkammer Dieseln das Tauschen der Druckventile mit Rückströmdrossel gegen Gleichdruckventile aus den Direkteinspritzern empfehlen, soweit passend.Ich werde bald auf kleinen Dieseltank zum Starten zurückgreifen, dann direkt an der ESP a la Diesel Therm Heizen(Pumpe vor umschalten warm machen bis 40°), Rücklauf bei Dieselbetrieb kurzgeschlossen, zum Spülen vor dem Abstellen ca. 1 min offen lassen.
Pöl bekommt eine zweite Heizung auf 70°C bei Umschaltung und wird mit 10%-20% Diesel gemischt, Rücklauf dann Standard.
Leitungen und Filter sind auf jeden fall groß genug, der Filter hat sogar noch eine
E-Vorheizung.Hoffe eine Hilfe zu sein und freu mich schon das es bald fertig wird!
Bitte macht mich darauf aufmerksam wenn mein Plan eine Schwachstelle hat.
Gruß Tom