W140 300TD OM606.961: Motor nagelt/tackert bei Teillast wie eine Nähmaschine


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Geschrieben von pontifex am 02. Juni 2015 11:28:10:

Hallo liebe Forumgemeinde,

ich wende mich wieder an dieses grüne Orakel mit der Bitte nach einem Rat. Einige kennen mich hier schon seit Jahren (ulf r., Ölkonrad,...). Vielleicht eine kleine Zusammenfassung der Daten und der Geschehnisse bis dato:
- Ich fahre schon seit etwa 6 Jahren mit alt-PÖL (im Winter bis 50%, im Sommer bis 100%) und fahre etwa 20 Mm pro Jahr.
- Für die alt-PÖL Aufbereitung verwende ich eine Zentrifuge Marke Eigenbau; ich hatte noch nie Filterdicht.
- Das Auto hat mittlerweile 400 Mm auf dem Buckel; es fährst sich Einwandfrei, hat Leistung und durch den TÜV komme ich ohne große Mängel. Der Motor hat keinen Motorölverbrauch. Die max. Geschwindigkeit nach Werk ist jederzeit problemlos erreichbar.
- Die Düsen wurden in diesen 6 Jahren zwei mal getauscht; das erste mal (vor etwa 70 Mm) habe ich bei Henzo nur die Düseneinsätze gekauft, das zweite mal (vor etwa 30 Mm) die kompletten Injektoren (Düse + Düsenhalter).
- Vor etwa 40 Mm hatte ich ein Problem mit der Polymerisation. Ich habe vergessen einmal das Motoröl zu wechseln (dumm gelaufen). Der Motor wurde ausgebaut, komplett innen gereinigt, Ölpumpe, Hydros, Lager, Dichtungen,... getauscht.

Falls jemand weitere Fragen hat, welche zur Lösung des folgenden Problems führen könnten, bitte fragen; ich beantworte diese gerne.

Nun zum Problem:
Das Auto hat ein fieses Klappern/Nageln im Teillastbereich (bitte die Aufnahmen hören im Link). Im Standgas und im höheren Drehzahlbereich (über 1500 U/min) ist es kaum bemerkbar. Am schlimmsten ist es wenn man gerade 10 s Gas gegeben hat, dann vom Gas weg und dann wieder leicht Gas. Dann nagelt der Motor wie eine Nähmaschine (tak-tak-tak-tak).. Wahnsinn. Mit steigenden PÖL-Anteilen wird das nageln leiser.

Höraufnahmen:
Standgas Aufnahme an der Windschutzscheibe
Standgas Aufnahme am Kühlergrill
Fahren an einer Wand entlang - Teillastbetrieb
Gasgeben im Stand - warmer Motor

Ich habe schon das Internet durchgestöbert und bin auf die üblichen Ursachen aufmerksam geworden (von wahrscheinlich zu unwahrscheinlich):
1) Düsen verschlissen oder undicht (tropfen);
2) Differenzkompression zwischen den einzelnen Zylindern ist zu groß (über 5 bar);
3) Förderbeginn zu früh (dieser liegt auf ca. 10° nach OT, siehe FMPO; um das Startverhalten noch zu verbessern, habe ich diesen noch 2 volle Umdrehungen an der Stellschraube der RESP vorverlegt - also ich schätze der Förderbeginn liegt zurzeit auf 9° nach OT, ich fahre kaum Vollgas; normal 130 km/h bei 3000 U/min);
4) Stellwerk bei der RESP zu FB hängt;
5) Die Kette hat sich soweit gelängt, dass die Steuerzeiten nicht mehr passen;
6) Hydros füllen sich bei Teillast nicht schnell genug mit Öl; Öldruck jedoch normal.

Wegen dem Geräusch bin ich mit meinem Latein am Ende. Vor allem, das Geräusch ist schon seit den 3 Düsensätzen (und vor dem PÖL) seit dem ich das Auto habe vorhanden. Mit der Vorverlegung des FB und der Schließung des AGR (Blech mit kleinem Loch) wurde das Geräusch lauter. Es scheint nicht dem Motor zu schaden, jedoch meinen Ohren.

Jetzt stelle ich mir auch noch die Frage ob die Steuerkette vielleicht was hat. Den Referenzförderbeginn der Pumpe zu prüfen (statisch) gibt mir nur die Information des FB zur Kurbelwelle. Wenn wegen der Kettenlängung jemand bereits vor mir die Kettenlängung kompenziert hat, dann kann ich das unmöglich so feststellen. Die Frage wie man die Gesamtstellung der Kette prüfen kann stellt sich somit automatisch. Vermutlich irgendwelche Kerben oder Stifte auf den Zahnkranzen der Kette?

Achja Fragen über Fragen. Bitte um die Meinung der Experten hier. Gerne würde ich auf neue Ideen kommen bevor ich eine Diagnoseoperation am Motor vornehme.

Liebe Grüße von der südlichen Seite der Alpen.
Michael

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