OT: Das Geschäft mit Feuermeldern


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Geschrieben von Werner am 08. Dezember 2024 13:44:18:

Moin,

in vielen Wohnungen sind ja Feuermelder vorgeschrieben und bei Mietobjekten muß auch da einer mal durch und schauen, ob sie funktionieren. Einmal Knopf drücken und "piiieep", protokollieren und das wars.

Ok, Angst vor Brand habe ich auch, bin nicht gegen die Feuermelder, auch wenn sie für meinen Geschmack etwas sehr heftig und gruselig beworben werden.

Ab und zu quietschen die mal auch ohne Brand, weil die Batterie zur Neige geht. In einem Fall habe ich auch mal für erhebliche Lufttrübung gesorgt und das Ding übertönte mit seinem Warnruf meine Flex. So muß das !

Beim Neukauf unserer Melder waren dies 9 Volt-Klötze drin, billigster Herkunft und die waren schnell leer. Neue Batterien von Markenherstellern halten total lange und da gibt es keine Probleme.

Aber nun: das Gebäude, in der meine Frau Doktor ihre Praxis betreibt, ist im Neubau mit entsprechenden Feuermeldern ausgerüstet worden - eben nach Vorschrift. Sie gibt jetzt die Praxis auf und will die Einheit vermieten. Der Feuermelder quietscht, weil seine Batterie alle ist, bzw. nicht mehr gut. Sie will die Batterie wechseln, kriegt das Ding nicht auf. "Weeeerner !"

Döshammerglei - denke ich und gehe ans Werk. Aber nein, ich kriege das Ding auch nicht auf. Während ich probiere, quietscht der mich alle Minute an, damit ich ihn nicht vergesse. Ich sehe die Batterie durch die Schlitze und halte sie für eine Monozelle, was aber sich später als falsch herausstellt.

Brille aufsetzen, Kleingedrucktes lesen, aha ! Auf dem Feuermelder steht, dass man die Batterie nicht ausechseln kann. Doof, aber es geht weiter, "Feuermelder müssen alle 10 Jahre ersetzt werden" Ok, klingt so, als würde die Batterie auch so lange halten, tut sie aber nicht 1 Gerade mal gute 3 Jahre, da ist es vorbei. Der Hinweis, dass der Feuermelder ab dem ersten Warnton noch 30 Tage lang zuverlässig funktioniert, ist blanker Hohn. Wie soll man sich das vorstellen ? Abends ins Bett legen und sich sagen: "ok, der quietscht jetzt immer wieder, aber das heißt nicht, dass es brennt . . . kann ich also beruhigt schlafen. Sobald er in Dauerton geht bzw. ständig quietscht, werde ich wieder aufwachen und schauen, wo es brennt."

Vom Hersteller ABUS habe ich eigentlich immer viel gehalten, aber sowas ist Geldschneiderei. Der Kaufpreis orientiert sich an den Produkten im Baumarkt, bei denen man aber die Batterie wechseln kann, die dann zumindest in unserem Fall wesentlich länger hält, als drei Jahre.

Ich habe dann das Ding doch noch aufgekriegt - man kriegt halt alles irgendwie kaputt, besonders, wenn es aus Plastik ist. Ein paar Splitter rechts und links und ich hatte Zugriff. Die Batterie ist eine Lipo-Zelle mit bereits unter den Sicherheitswert abgefallener Spannung. Zwei Steckerbuchsen fallen mir auf.

Kann man bzw. muß man die Nachladen ? USB-Stecker passen nicht rein, das ist was spezielles. Muß man für Feuermelder jetzt noch Equipment kaufen, evtl. ein Laptop dran anschließen und noch irgendwelche Dinge ?? Also lesen wir die Anleitung, dort steht, dass man den Melder austauschen muß. Wofür jetzt die Anschlüsse sind - vielleicht für Fernmeldungen über Modem an die Feuerwehr . . . . ist ja auch egal.

Die Zelle ist festgelötet, ich habe sie gewaltsam entfernt, weil sie gem. Batteriegesetz nicht in den Elektroschrott gehört.

Niemand in diesem Neubau wurde in irgendeiner Form informiert, wie die Brandmelder zu warten sind. Es hat sich einfach keiner drum gekümmert.

Somit muß man in 10 Jahren 3 Melder kaufen, was angesichts von paarundzwanzig Euro nicht die Welt ist, aber ich finde das ziemlich dreist, und der Ersatz wird diesmal nicht mehr das gleiche Fabrikat.

Gruß

Werner

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