Pöler Basics. Verteiler-Einspritzpumpe: IN, OUT, Druckregelventil (100KB !!!!)


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Geschrieben von MartinR am 17. November 2002 16:26:34:

Hi,

wie schon öfter angekündigt, hier ein paar Basics vom Kraftstoffsystem, bzw. einer Verteiler-Einspritzpumpe. Alle Bilder, die im Namen ein "h" tragen, stammen aus dem "Schatzkeller" von Hans Fürthbauer im WIFI zu Linz. Die dazugehörigen Objekte stehen mir derzeit nicht zur Verfügung.
Das posting gibt es als download (2,15 MB) mit allen Bildern auch im Originalformat (Name *1.jpg) inkl. der beiden von der BMW-Wirbelkammer.
Fangen wir mit den einfachsten Sachen an, den Hohlschrauben:
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Bild 01h zeigt den typischen Vertreter einer Hohlschraube, wie er z.B. im Zulauf einer Einspritzpumpe vorkommt (Z in Bild 05h). Man findet sie auch an anderen Stellen im Kraftstoffsystem, so z.B. an der Filterkonsole. Wie der Name sagt, ist sie hohl gebohrt, und zwar in Längsrichtung. Die Verbindung zum Leitungssystem wird durch mehrere radiale Bohrungen im oberen Bereich der Schraube gewährleistet.





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Bild 02h zeigt den typischen Vertreter einer OUT-Schraube, wie er hauptsächlich an mech. geregelten Einspritzpumpen vorkommt. Auch sie ist eine Hohlschraube, weil in Längsrichtung hohlgebohrt, hat aber nur eine sehr kleine radiale Bohrung. Der Durchmesser dieser Bohrung (mittig im Bild) beträgt lediglich 0,55 mm. Sie neigt (wie in letzter Zeit häufiger zu lesen war) genauso zur Verstopfung wie das Sieb, das sich im Innern der OUT-Schraube befindet (Bild 03h).
OUT-Schraube, Druckregel-Ventil (DRV) und Flügelzellenpumpe sorgen für den richtigen, drehzahlabhängigen Pumpeninnendruck. Besonders bei elektron. geregelten Pumpen kann statt der OUT-Schraube auch ein Überdruckventil verbaut sein.

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Bild 03h: Anschnitt einer OUT-Schraube, innen das Sieb.








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Bild 04h: Aufsicht auf eine OUT-Schraube (Luxus-Variante). Es gibt auch Sparversionen, die erste trägt nur die Aufschrift "OUT", die zweite überhaupt keine Aufschrift.





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Bild 04: Hohlschraube (IN oder OUT) mit Schwenktülle und Schlauchanschluß. Statt eines Schlauches kommen auch Metallrohre vor. Pöler, die keine(n) Bock(Zeit) für eine tagelange Fehlersuche wegen Luftproblemen haben, achten besonders vor und am Zulauf der Einspritzpumpe auf die beiden Kupferdichtringe (am besten jeweils neu, weil Pfenningskram) und saubere Dichtflächen.

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Bild 05h: Aufsicht auf die Antriebsseite einer mechanisch geregelten Verteiler-Einspritzpumpe: A=Antriebswelle, R=Kontermutter der Reglerachse (Reglerachse im Pumpeninneren), Z=Zulauf (hier wäre die IN-Schraube mit Tülle montiert), G="Gashebel", F=Feder des "Gashebels", DRV=Druckregelventil. Die OUT-Schraube befindet sich normalerweise an der höchsten Stelle auf dem Deckel der Pumpe auf der Seite des Hochdruckteils, bei Pumpen mit "Ladedruckdose" am Übergang zur "Dose". (Abweichungen bei elektronisch geregelten Pumpen). Das DRV ist immer seitlich vorn in der Nähe der Antriebswelle.

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Bild 06: Druckregelventile mech. geregelter Verteiler-Einspritzpumpen, Außenansichten und Einbauten: Variante A für Pumpen mit hydraulischem Kaltstartbeschleuniger (hyKSB). Dieses hier stammt aus einem Ford Fiesta (VE R 125, 0 460 494 122). Variante B ist die "Normalvariante". Beide Varianten unterscheiden sich in der Länge und der Art der Einbauten (von oben nach unten: Feder, Kolben, Sicherungsring), des weiteren in der Art und Anzahl der Durchbrüche im Zylinder. Bei Variante A sind in Ruhestellung beide unteren Lochreihen verschlossen, bei Variante B nur die untere. Der Kolben von Variante B ist massiv, der von Variante A besitzt eine Längsbohrung unterschiedlichen Durchmessers (Bilder 09h, 11 und 12) und eine Ringnut mit einer Querbohrung.
Unterhalb des DRV bis zum roten Dichtring herrscht Pumpeninnendruck (Pi), zwischen dem roten und dem unteren schwarzen Dichtring ein Druck zwischen Pi und Zulaufdruck wegen einer Verbindung zum Zulauf. Das gleiche gilt für den Raum zwischen den beiden oberen Dichtringen der Variante A. Beide Ventile stecken etwa gleich tief in der Pumpe.

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Bild 07h: DRV bei Pumpen mit hyKSB, Variante A. Oberhalb des Gewindes befindet
sich außerhalb der Pumpe eine Metallmanschette, die über ein dünnes Rohr und ein Ventil mit der Niederdruckseite des Spritzverstellerzylinders verbunden ist. Beim Starten ist das Ventil geschlossen, nach ein paar Minuten offen. (Manschette mit Schraubenschlüssel bei (De-)Montage festhalten, damit das Röhrchen nicht abbricht!)


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Bild 08h: Oberseite eines Druckregelventils. Die Oberseite aller DRV's ist ziemlich typisch, deshalb ist ein DRV auf einer Pumpe auch ziemlich einfach zu identifizieren: im Prinzip ein Zylinder mit parallelem Anschliff auf zwei Seiten. In der Mitte ein Kolben, über den die Federvorspannung und somit der Innendruck der Pumpe eingestellt werden kann.






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Bild 09h: Blick auf die Unterseite eines DRV, Variante A: R=Sicherungsring, mittig die Längsbohrung des Kolbens.
Der Sicherungsring läßt sich zu Reinigungszwecken abziehen. Hat man keine Spezialzange dafür, kann man sich mit dem Kopf eines Nagels oder einer Schraube behelfen, die man am besten in einen Schraubstock einspannt und zum Ziehen des Ringes etwas im Zylinder des DRV verkantet, damit der Kopf des Nagels (der Schraube) nicht (so oft) abrutscht.



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Bild 10h: DRV, Anschnitt von Variante A und B. Die hier gezeigte Variante A unterscheidet sich etwas von der in Bild 06 hinsichtlich Federlänge und Einbauten im oberen Bereich. Hintergründe sind mir derzeit nicht bekannt. Das Fehlen des unteren roten Dichtringes bei Variante A läßt einen Blick auf seine Halterung zu.





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Bild 11: Vergleich der DRV-Kolben von Variante A und B, Unterseite Richtung Pi, bei Variante A Längsbohrung und Ringnut.



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Bild 12: Vergleich der DRV-Kolben von Variante A und B, Oberseite (Feder-), bei Variante A Längsbohrung und Ringnut.




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Bild 13: DRV einer VP44 (elektronisch geregelte Verteilerpumpe). Das Objekt stammt aus der Pumpe eines Opel Zaphira (0 470 504 011), die im Rahmen eines Umrüster-Seminars in Lüchow (Veranstalter ReEnergie Wendland) zu Diagnosezwecken zerlegt wurde. Die Unterschiede zu der Normalvarinate B mech. geregelter Verteilerpumpen sind unerheblich und beziehen sich hauptsächlich auf die Sicherung des Kolbens. Habe zwar ein solches Ventil noch nicht total zerlegt, erwarte aber keine spektakulären Entdeckungen.

Funktionsprüfung eines DRV: Der Kolben sollte in Ruhestellung die untere Reihe (Variante B), bzw die beiden unteren Reihen (Variante A) der Zylinderdurchbrüche verschließen, sich mit einem Imbus-Schlüssel o.ä. leicht gegen die Federkraft verschieben lassen und schnell wieder in die Ruhestellung zurückkehren. Bei Variante A sollten ferner alle Kolbenbohrungen frei sein, sonst funktioniert der hyKSB nicht (richtig).
Die Reinigung von Zylinder und Kolben geht z.B. mit Toilettenpapier und Brennspiritus.
Vor dem Ausbau von IN-/OUT-Schraube oder DRV deren Umgebung auf der Pumpe reinigen und darauf achten, daß nichts in die Pumpe gerät.

Korrekturen und Ergänzungen erwünscht.

VG Martin


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